Donnerstag, 28. März 2024

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über die alt-überlieferte liturgische Formeln zum Empfang der Hl. Eucharistie am Tisch des Herrn, und welche von ihnen in England bis heute überdauert haben.
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                                             "EIN DEMÜTIGER ZUGANG" 

"Wir maßen uns nicht an, an diesen Tisch zu kommen (oh barmherziger Herr), im Vertrauen auf unsere eigene Gerechtigkeit, sondern auf deine vielfältige und große Barmherzigkeit Derselbe Herr, dessen Eigenschaft es ist, immer barmherzig zu sein: Gewähre uns, gnädiger Herr, das Fleisch deines Sohnes Jesus Christus zu essen und sein Blut in diesen heiligen Geheimnissen zu trinken, damit wir beständig in ihm wohnen können und er in uns, damit unsere sündigen Körper durch seinen Leib gereinigt werden und unsere Seelen durch sein kostbarstes Blut gewaschen werden. Amen.

["We do not presume to come to this thy table (o mercifull lord) trusting in our owne righteousnes, but in thy manifold and great mercies: we be not woorthie so much as to gather up the cromes under thy table: but thou art the same lorde whose propertie is alwayes to haue mercie: Graunt us therefore (gracious lorde) so to eate the fleshe of thy dere sonne Jesus Christ, and to drynke his bloud in these holy Misteries, that we may continuallye dwell in hym, and he in us, that our synfull bodyes may bee made cleane by his body, and our soules washed through hys most precious bloud. Amen."]

Weil der Heilige Stuhl das Ordinariatsmessbuch genehmigt hat, wurde damit automatisch auch ein eucharistisches Theologoumenon genehmigt, das eindeutig anglikanisch ist. Die Verwendung des oben genannten Gebets ist im Ordinariats-Messbuch obligatorisch:
Kurz vor seinem Ende schließt das anglikanische Gebet seit 1552 mit der Bitte: "Unsere sündigen Körper mögen durch seinen Leib gereinigt und unsere Seelen durch sein kostbarstes Blut gewaschen werden, und daß wir immer mehr in ihm wohnen mögen und er in uns. Amen."

Diese Verbindung des Leibes des Herrn mit den Bedürfnissen unseres Körpers und seines Blutes mit den Bedürfnissen unserer Seelen ist eine mittelalterliche Idee, die auf einen unbekannten Schriftsteller zurückgeht, dessen Werke mit denen des Heiligen Ambrosius vermischt wurden, so dass er aus Bequemlichkeit als Ambrosiaster bekannt wurde. Der Hl.Thomas von Aquin, der in der Summa (III, lxxiv
1) diese Unterscheidung lehrt (ebenso wie der begeisterte karolingische Verfechter der Realpräsenz,
der Hl.Paschasius Radbertus behauptete), und sie als vom Hl.. Ambrosius stammend zitiert; und ich denke, es ist eindeutig das, was der Doctor angelicus im Sinn hatte, als er die dritte Strophe seines Verbum supernum prodiens schrieb; Ich gebe eine wörtliche Übersetzung wieder:

Wem [d.h. den Aposteln] gab Er Sein Fleisch und Blut in zweifacher Gestalt, daß er den ganzen Menschen in zweifacher Form geben konnte. Das heißt , Er gab sich selbst in zweierlei Gestalt so dass er die Gesamtheit des Menschen hingeben konnte, um den ganzen Menschen - der aus Zweierlei besteht- Körper und Seele.
An wen [d. h. die Jünger] Er gab Fleisch und Blut in zweifacher Erscheinung, um den ganzen Menschen mit doppelter Substanz zu ernähren. Das heißt, Er gab sich in beiden Formen hin, um den gesamten Menschen zu ernähren, der doppelt aus Körper und Seele besteht.

In seinem ersten (1548) liturgischen Experiment in der eucharistischen Liturgie trug Cranmer diese thomistische Unterscheidung sogar in die Formeln bei der Spendung der Heiligen Kommunion ein: Der Leib unseres Herrn Jesus Christus .... bewahre deinen Körper ... und das Blut von unser Herr Jesus Christus ... bewahre deine Seele ....
Nachfolgende Generationen anglikanischer Liturgiker waren wegen dieser thomistischen, nicht-biblischen Unterscheidung zwischen der Wirkung des Körpers auf unseren Körper und des Blutes auf unsere Seelen nervös; Dix bemerkte spitzbübisch: "Es gibt keinen besonderen Grund, warum Menschen dazu gebracht werden sollten, mittelalterliche Spekulationen in einer reformierten Kirche zu beten.“ Die Puritaner forderten seine Entfernung und er wurde aus den meisten modernen anglikanischen Riten gestrichen.
Aber im Ordinariat bewahren wir treu dieses höchst charakteristische Stück Kulturerbe!
Ein gebildeter Korrespondent erzählte mir einmal, daß Garrigou Lagrange dafür plädierte, daß das Blut wirksamer sei als der Körper, weil der Empfang des Körpers ipso facto alle bereuten lässlichen Sünden erlasse und so die Seele umso gereinigter und bereiter mache, vom Kelch zu profitieren ( Mittel-alterliche Monarchen erhielten bei ihrer Krönung den Kelch "ad augmentum gratiae“).

Lagrange war auch der Ansicht, daß der Wunsch, auf diese Weise Gewinn zu erzielen, ein ausreichendes Motiv für den Wunsch nach der Heiligen Weihe des Priestertums sei!"

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

Fundstück

Regina Einig hat für "Die Tagespost" den Regens des Priesterseminars von Wigratzbad interviewt. 
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Unter dem Titel:

"PATER RIBETON:  DIE ALTE MESSE IST KEINE HALTUNG DES PROTESTES" 

beginnt das Interview so - ZITAT

Der Regens des Priesterseminars in Wigratzbad spricht im Interview über die Herausforderungen nach "Traditionis Custodes“.

"Herr Regens, „Traditionis custodes“ hat unter den Gläubigen, die mit dem überlieferten Ritus verbunden sind, große Befürchtungen ausgelöst. Wie begründet sind diese Ängste? Diese Befürchtung ist durchaus verständlich. Viele Gläubige finden in der traditionellen Liturgie eine solide Stütze für ihr geistliches Leben. Sie wollen sie nicht verlieren! Einige haben sich durch diese Liturgie bekehrt, andere haben in ihr einen neuen Eifer gefunden, der ihr christliches Leben erneuert hat. Darüber hinaus ist die traditionelle Liturgie eine gute Antwort auf die anthropologische Krise unserer Zeit: Der Mensch weiß nicht mehr, wer er ist; die traditionelle Liturgie kann ihm helfen, sein Leben neu auf Gott auszurichten"

Quelle: R.Einig, Die Tagespost

Tweet zum Tage

Gründonnerstag in der Heilig-Grab-Basilika. Der Lateinische Patriarch von Jerusalem S.E: Kardinal Pierbattista Pizzaballa eröffnet die Hl.Liturgien des Österlichen Triduums und zelebriert die Messe In Coena Domini. 

Über die Schöpfung und den Osterglauben

George Weigel setzt sich bei  firstthings mit einer gedachten Rangordnung zwischen Ostern, der Schöpung und der Heiligkeit auseinander und zieht dazu Texte von Papst Benedikt XVI aus der Jesus-Tetralogie heran (eine gute Gelegenheit die Bände wieder zur Hand zu nehmen) und stellt das dem "Zufallsglauben" der Atheisten entgegen.  Hier geht s zum Original: klicken

             "OSTERN, SCHÖPFUNG UND HEILIGKEIT" 

"Was kam zuerst: die Schöpfung oder Gottes Bund mit dem Volks Israels und das Neue Israel, die Kirche?

Die Frage mag seltsam erscheinen, sogar dumm. Chronologisch - ist es offensichtlich, daß der göttliche Akt der Schöpfung den göttlichen Akten des Bundes-Schlusses:  keine Schöpfung, kein "Volk" mit dem Gott in eine Bundesbeziehung hätte treten können. Aber unser Zeitgefühl ist nicht das Gottes. Weil - wie es uns der Hl. Thomas von Aquin lehrte, alles was wir als "Zeit" kennen,  für Gott ewig gegenwärtig ist. 

In "Jesus von Nazareth: Die Heilige Woche"  erklärt Papst Benedikt XVI, dass Gottes Bundesbeziehung mit seinem Auserwählten Volk sowohl im Alten wie im Neuen Testament keine Zugabe, kein göttlicher Nachtrag ist- oder wie es oft verstanden wird, eine Korrektur für etwas, das schief gegangen ist. Eher- schreibt Benedikt- ist das Jüdische Volke und das Volk der Kirche der wahre, erste Grund für die Schöpfung war:

 Gemäss der rabbinischen Theologie geht der Gedanke eines Bundes- die Idee ein Heiliges Volk als     Gesprächspartner für Gott zu schaffen- der Idee der Schöpfung der Welt voraus und liefert ihr inneres   Motiv. Der Kosmos wurde geschaffen-nicht damit es im Himmel und auf der Erde eine Vielfalt gibt,   sondern damit Platz für den  "Bund" ist, für das liebende Ja zwischen Gott und seinem menschlichen   Gegenüber. 

Wir haben sechs Wochen lang den Fastenweg der Bekehrung hindurch gelebt, die Kirche hat uns aufgefordert, über Gottes Durst nach uns nachzudenken. So weist das beispielhafte Fasten-Evangelium von Jesus und der Frau am Brunnen  am dritten Fasten-Sonntag auf das Gebet als "Geschenk Gottes" ist (Joh. 4:10). Das Gebet ist unsere göttlich ermächtigte Antwort auf Gottes brennenden Wunsch nach unserer Heiligkeit. Unser paradigmatischen Fasten-Sonntags-Lesungen  schlagen eine ähnliche Note an: die Heilung des blindgeborenen Mannes (der ermächtigt ist, Jesus als das Licht der Welt zu sehen    [Joh. 9, 5, 38]) und das Auferstehen des Lazarus vom Tode (das auf Marthas Glaubensakt in Joh.11:27 folgt).Gott schafft oder "spricht" die Welt durch sein "Wort" (Joh, 1:3) ins Sein und erlöst die Welt durch  das inkarnierte Wort (Joh. 1:14) um die göttliche Heiligkeit zu teilen, Gott sehnt sich, "dürstet" nach der Heiligkeit der menschlichen Geschöpfe, die er geschaffen hat, so daß er eine Bundesbeziehung mit ihnen haben kann. 

Die Christus eingeflochtene Erlösung ist deshalb nicht irgendeine Art von Zusatz zur Schöpfung. Das österliche Mysterium der Passion, des Todes, der Auferstehung und Himmelfahrt Christi ist der Achsenpunkt des gesamten Dramas der Schöpfung: der entscheidende, definitive Wendepunkt, der offenbart, warum es überhaupt eine "Schöpfung" gibt. So ist die Antwort, die der Christliche Glaube, der ein österlicher Glaube ist, gibt auf eine Frage gibt, die die Philosophie seit Jahrtausenden bedenkt, Warum es etwas gibt und nicht nichts?- ist mit einem Wort: Heiligkeit. Der dreifaltige Heilige Gott hat geschaffen, damit die Heiligkeit zwischen Vater, Sohn und Hl. Geist ad extra geteilt werden kann:in einer Welt, die ins Sein gebracht wurde, um das ewige Geben-und-Nehmen von Liebe zu erleben, das das Inner-trinitarische Leben ist. 

Der gute Dieb

Roberto de Mattei stellt seinen Lesern bei Rorate Caeli den "guten Dieb" vor, der zur Rechten Jesu gekreuzigt wurde. Hier geht ´s  zum Original: klicken

          "DER HEILIGE DISMAS. DER GUTE DIEB" 

von Roberto de Mattei

Die Lateinische Liturgie der Kirche erinnert am 25 März an den Hl. Dismas, den Guten Dieb

zu dem Jesus auf dem Kalvarienberg sagte: "Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein" .

Die Wahl des 2. März ist nicht zufällig. Dieses Datum ist nicht nur das der Verkündigung und

Incarnation des Wortes, sondern nach einer alten Tradition auch der Tag, an dem der Erlöser der

Menschheit sein höchstes Opfer darbrachte. Das Evangelium berichtet uns, daß sie auf dem

Kalvarienberg Jesus zusammen mit zwei Dieben kreuzigten, einen rechts und einen links von

ihm (Lk 23: 39 -42) . Wir kennen ihre Namen aus den apokryphen Evangelien: Dismas, der gute

Dieb und Gismas oder Gesta, der schlechte Dieb.

Sankt Dismas der Gute Dieb

Das Wort Dieb sollte nicht täuschen. Das Wort Latrones - bedeutet Straßenräuber-

nicht nur Diebe sondern Mörder und Räuber, zum Tode verurteilt- wie alle im Altertum.

Die heimtückischsten der vielen, die die Gefängnisse des Pilatus füllten, wurden ausgewählt, um Jesus zu demütigen. Dismas war ein Räuberführer, wahrscheinlich ein Ägypter, der mit seinen schwerster Verbrechen, darunter auch Brudermord, lebte und alt wurde. Auf seinem Kreuz stand: Hic est Dismas latronum Dux.


Der Tod am Kreuz gehörte zu den schmerzhaftesten und der Verurteilte - an vier Nägeln aufgehängt- litt entsetzlich. Die beiden Übeltäter fluchten unter Krämpfen, während Jesus die Qualen mit unveränderlicher Geduld ertrug. Seine ersten Worte am Kreuz waren Barmherzigkeit für seine Henker "Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun"

(Lk 23: 24)


Beide Diebe hörten diese Worte, beide hatten genügend Gnade empfangen, um die Unschuld Christi anzuerkennen, aber einer bekehrte sich, der andere fuhr mit den Blasphemien fort.

Der Hl. Lukas erzählt, daß einer der beiden Diebe, die neben Christus am Kreuz hingen, ihn verspottete und sagte." Bist du nicht der Christus? Rette dich selbst und uns auch" Aber der

andere wies ihn zurück "Hast du keine Gottesfurcht, obwohl du zur selben Strafe verurteilt wurdest? Wir sind für unserer Taten zu Recht zum Kreuz verurteilt worden; er aber hat nichts Falsches getan." Er fügte hinzu: "Herr erinnere dich an mich, wenn du in dein Königreich kommst." Jesus antwortete ihm "Wahrlich ich sage dir, noch heute wirst du mit mir im Paradies sein" (Lk 30-43)


Mittwoch, 27. März 2024

Fr. Hunwicke spricht

bei liturgicalnotes heute über die Bedeutung der Eucharistischen Elemente bzw. was sie sind und die Verständnisschwierigkeiten nicht nur der Protestanten. Hier geht´s zum Original: 

                              "ALSO WAS SYMBOLISIERT ES ?"

Ich denke manchmal, dass dies eine zutiefst unkatholische Frage ist.

Was die geweihten eucharistischen Elemente betrifft, werden die Protestanten innerhalb und außerhalb der Kirche natürlich antworten: "Sie symbolisieren den Leib und das Blut Christi.“ Dann könnte es unsere Pflicht werden, uns an die mühsame Aufgabe zu machen, noch einmal zu erklären, daß sie der Körper und das Blut des Herrn SIND.

Aber ich befürchte, daß das Unwohlbehagen noch tiefer gehen könnte. Meiner Ansicht nach sind das Natürliche und das Übernatürliche in der Liturgie und insbesondere in diesen Tagen der Ostermysterien miteinander verbunden und durchdringen sich.

Lassen Sie mich mit dem Chrisam-Öl beginnen.

Der Hl. Kyrill von Jerusalem lehrte seine Katechumenen, daß dieses heilige Myro* nach der Anrufung des Heiligen Geistes, genau wie es bei der Verwandlung des Eucharistischen Brotes in den Leib Christi der Fall ist, nicht "bloß“ (psilon) Öl ist. – oder wie jemand "gewöhnliches“ (koinon) Öl sagen würde – sondern das Kharisma Christi und durch die Gegenwart (parousia) des Heiligen Geistes "kausal“ (energetikon) für seine Gottheit. „Und der Körper werden- mit dem sichtbaren Myron gesalbt, während die Seele durch den heiligen und unsichtbaren Geist geheiligt wird.“

Hier kommt die erste der beiden Merkwürdigkeiten des heutigen Tages.

Als die Reformatoren der 1960er Jahre diese Passage in das Stundengebet einbauten, schreckten sie zurück.... die Weicheier und strichen die starke Parallelität zwischen der Weihe des Eucharistischen Brotes und der Weihe der Myrrhe heraus.

Aber hey ...

In den traditionellen Osterriten der Römischen Kirche fleht der Papst den HERRN, den Heiligen Vater, durch Jesus Christus, seinen Sohn, an, er möge sich herablassen, den Reichtum dieser Schöpfung mit seinem Segen zu heiligen und ihr die Tugend des Heiligen Geistes durch die Kraft seines Christus beizufügen.

"Immiscere“ ist ein natürlicher, funktionaler Begriff, den man in jedem Rezeptbuch finden kann, beispielsweise in den vielbenutzten Bänden aus den 1960er-Jahren in unserem Küchenregal.

Darum bat unser Bischof Gott bei der Chrisam-Messe, eine Zutat für das Chrisam-Öl zu werden. Ich glaube nicht, daß wir hier meilenweit von den Instinkten des heiligen Cyril entfernt sind.

Und hier ist noch etwas, was der Bischof getan hat. Er hauchte (dreimal) das Öl an, während er es weihte.

Das symbolisierte deutlich ... ähm, nein; es „symbolisierte“ gar nichts.

Wie Dix zu erklären pflegte, ist der Bischof "der vermittelnde, opfernde Priester … das einzigartige Organ des Heiligen Geistes, das in der Kirche wohnt … von Amts wegen ein Prophet, von Amts wegen ein Heiler und (als höchste Form der Heilung) ein äußerst mächtiger Exorzist. [Die heutige zweite lMerkwürdigkeit: Dix‘ kraftvolles Eintreten hat den (anglikanischen) Bischöfen etwas zugeschrieben, was die meisten von ihnen weder wollten noch größtenteils glaubten: den Status eines Opferpriesters und eines "überaus mächtigen“ Sakramentenspenders. Aber Dix verweigerte ihnen das, wonach sie wirklich dürsteten: die Bergoglianische Rechtsprechung, den verhassten tridentinischen eucharistischen Ritus zu verbieten und auszurotten.]

Ihr Bischof ist bei seiner Chrisam-Messe homo mixtus Deo, das mächtige Organ des Geistes. Wenn er das Öl anhaucht, ist sein Atem der Hauch das Pneuma, des erschaffenden Vaters (Genesis 1:1) und des menschgewordenen Herrn (Johannes 20:22), der mit diesem Ritual seinen Jüngern so viel Kraft gab. Es ist eines der mächtigsten Elemente der Geheimnisse dieser drei geheimnisvollen Tage.

Sie wissen, wie universal die Verwendung des Chrisam-Öls ist. Bei dem, was wir im Westen Firmung nennen, verwendet der Bischof es mit den Worten Signo te Signo Crucis et firmo te Chrismate Salutis (und was für eine Tragödie, daß irgendjemand auf die Idee kam, diese Worte zu manipulieren) bei Ordinationen, Krönungen und bei den Weihen der Glocken und der Kirchen ...

Das Mysterium des Chrisam verbindet diese drei Tage, und die antike Liturgie spricht zu Recht von einem Sacramentum perfectae salutis vitaeque; es bezieht sich auf die Constitutionis tuae sacramentum und verwendet das Wort Sacramentum in einem weiten und vorscholastischen Sinn.

Wenn wir Prudentius glauben dürfen, beinhaltete die Segnung der Osterkerze als Beispiel eines Lucernariums übrigens die Verwendung von Chrisam: Lumen ... tinctum pacifici Chrismatis unguine."

Quelle:liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

* Myron: Duftöl

Der Arianismus ist zurück

Fr. Dwight Longenecker  sagt auf seiner  website dem modernen Arianismus, der sich auch in der Katholischen Kirche breit macht, den Kampf an. Hier geht´s zum Original:  klicken

"DER GEIST DES ARIANISMUS IN DER HEUTIGEN KIRCHE"

Häresien sind wie Unkraut. Sie kommen immer wieder. Die Sache ist, daß sie in unterschiedlichen Verkleidungen  zurückkommen. Im 4. Jahrhundert war der Arianismus Teil der großen Diskussion über das Gottsein Christi und deshalb über die Definition der Hl. Dreifaltigkeit.

Der Arianismus entwickelte sich nicht nur zu einem theologischen Problem sondern zu einem großen Schisma. Die Arianer hatten ihre eigenen Kirche, eigene Bischöfe und eigene weltliche Mächtige, wie Theoderich, die sie unterstützten. Im Herzen des Arianismus stand die Ablehnung der Christologie von Nicäa. Einfach gesagt glaubten sie, daß Jesus der Sohn Gottes war, aber nicht die zweite Person der heiligen und ungeteilten Trinität, der durch seine Selige Mutter menschliches Fleisch angenommen hat.  Er war vielmehr ein Geschöpf- ein Halbgott und deshalb Gott Vater untergeordnet.

Der Hl. Athanasius, der berühmterweise den Arianismus bekämpfte,  stellte fest, daß die Arianer subtile Theologen waren. Sie benutzten eine mehrdeutige Sprache und redeten in ungenauen Begriffen. Sie interessierten sich mehr für die pastorale Betreuung als für das Dogma. Sie kamen großenteils aus den gebildeteren und herrschenden Klassen.. Der Arianismus war eine Form des Christentums, die leichter zu glauben war, Jesus als geschaffener Untergebener des Vaters war intellektuell schmackhafter als die Vollblutlehre der Inkarnation, die zu intellektuellen Schwierigkeiten der Dreifaltigkeitslehre führten.

Der heutige Arianismus nimmt eine andere Form an und kommt in der Verkleidung des Humanismus zu uns. Mit "Humanismus" meine ich das Glaubenssystem, das den Menschen als Maß aller Dinge nimmt. Dieser Humanismus ist ein Konglomerat verschiedener modernistischer Glauben, aber die Summe alles dessen ist Materialismus- daß diese materielle  Welt alles ist, was es gibt, die menschliche Geschichte ist alles, was zählt und der Fortschritt der menschlichen Rasse auf diesem materiellen Gebiet ist das einzige, wofür gekämpft wird.

Der heutige Arianismus ist eine Interpretation des Christentums gemäss dieser materialistischen, humanistischen Philosophie. Klar,  Jesus Christus als der göttliche Sohn Gottes und die ebenso-ewige zweite Person der Hl. Dreifaltigkeit passt nicht wirklich. Stattdessen ist Jesus ein guter Lehrer, ein weiser Rabbi, ein wunderbares Beispiel, Märtyrer für eine edle Sache. Am meisten aber ist er ein menschliches Wesen, das so "erfüllt ist selbst-aktualisiert-daß er "göttlich geworden" ist. Anders ausgedrückt  "Jesus ist ein so vollkommenes menschliches Wesen, daß er uns das Bild Gottes vermittelt, als dessen Ebenbild wir geschaffen sind und zeigt uns, wie Gott ist. Da ist das Gefühl, daß diese Vergöttlichung Jesu als Ergebnis der Gnaden ist, die er von Gott empfangen hat, das Leben, das er führte und die Leiden, die er ertrug. .

Sic transit gloria mundi... das mußte jetzt Bischof Galantino erfahren.

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae einen Artikel, den Luigi C. über Bischof Nunzio Galantino -einen früheren Favoriten von Papst Franziskus, der jetzt in Ungnade  gefallen ist,für Messa in Latino verfaßt hat. Hier geht´s zum Original:  klicken

SIC TRANSIT GLORIA MUNDI. GALANTINO IST BEI BERGOGLIO IN UNGNADE GEFALLEN.  UND DIE AUSDRUCKSLOSEN GESICHTER

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae - normalerweise sind wir nur mäßig interessiert an den Affären am Hofe Bergoglios, aber es scheint opportun, Ihnen diesen Artikel anzubieten, der von Messa in Latino veröffentlicht wurde, denen wir herzlich danken. 

§§§

Sic transit gloria mundi ...

Der früher mächtige Sekretär der Italienischen  Bischofskonferenz, Nunzio Galantino, ein Franziskus-Protegé  -an dessen schändliche Worte über die ausdruckslosen Gesichter der pro-life-Aktivisten, die vor den Kliniken den Rosenkranz beten, wir uns erinnern, scheint im Vatican schwer in Ungnade gefallen zu sein.
Längst vergangen sind die Zeiten als er in guten wie in schlechten Zeiten in der CEI den damaligen Präsidenten, S.E. Kardinal Angelo Bagnasco  überschattete und sich selbst zum Interpreten des Bergoglio-Wortes machte. 
Am 2. Oktober 2023 schickte der Hl.Vater im Alter von 75 Jahren in den Ruhestand  (er war am 16, August, eineinhalb Monate früher 75 geworden) -so wie es mit deinen "Feinden" macht (Msgr. André-Joseph Léonard, Mons. Hector Aguer, His Eminence Cardinal Robert Sarah, und viele andere) und entließ ihn aus der Leitung der APSA . Franziskus hatte ihn 2018 zum Präsidenten des Vermögens des Hl. Stuhls gemacht und es schien jedem der Lohn dafür zu sein, als Bergoglios alter ego bei den rebellischen italienischen Bischöfen agiert zu haben. Tatsächlich ist die Präsidentschaft der APSA immer eine Posten für den Kardinal gewesen.  Und statt dessen ließ der Papst den treuen Galantino (lange Zeit Manager für die Ernennung vieler Bischöfe, speziell in Apulien) Konsistorium für Konsistorium mit leeren Händen. 

Unsere Quellen berichten uns, daß Galantino kurz vor seinem Rückzug den Sekretär der APSA, den Laien Fabio Gasperini als Nachfolger wollte,(Hier und Hier). Gasperini scheint sehr darauf gehofft zu haben (offene Türen für Laien in Leitungspositionen) aber laut unseren Quellen wäre der Mann im Staatssekretariat  nur wenig geliebt worden - auch im Vatican allgemein-  und vm Pontifex Maximus selbst nur schlecht ertragen, weil -wie es scheint- er sich über das niedrigere Gehalt als sein früherer Amtskollege im Sekretariat für Wirtschaft beklagte (wir erinnern uns, wo Card. Pell war). Und darüber hinaus, so argumentieren einige, ist er der Schöpfer der berüchtigten "Wohnungsrichtlinie“, die das Risiko birgt, Kurienbeamte, Priester und Bischöfe, selbst in ihren Achtzigern, auf die Straße zu schicken, mit der Alternative, die stratosphärischen Mieten auf dem Römischer Immobilienmarkt.zu zahlen. Gasperini wurde als dürftiger Trost die vatikanische Ehre des Ritter-Großkreuzes des Ordens des Heiligen Gregor des Großen verliehen, sehr wenig im Vergleich zu dem, was man nach seinen Erwartungen hätte glauben können.

Der Papst enttäuschte sie beide, indem er den Salesianer Giordano Piccinotti (hier) den ehemaligen Unterstaatssekretär der APSA, der in seinen Augen viel zuverlässiger und weniger ehrgeizig war, zum Präsidenten ernannte

Und unmittelbar danach (am 31. Januar 2024) erfolgt der letzte Rückschlag für Galantino, mit der Ernennung, des salesianischen Nachfolgers zum Erzbischof (die Ordination am 20. April in der Basilika Santa Maria Maggiore zusammen mit der Weihe Seiner Eminenz Kardinal Angel Fernandez Artime,
Soblieb Galantino nichts anderes übrig, als nach dem so begehrten und von Frnziskus nie gewährten gewährten Galero zu lechzen, der ihn (nur) Bischof sein ließ, genau wie er unter Benedikt Bischof war, und in den römischen Abenden den gemeinsamen Enttäuschungen mit seinem ehemaligen Kameraden Gasperini, dem herabgestuften Sekretär der APSA, Luft zu machen. Nun heißt es im Borgo Pio, wenn es ein ausdrucksloses Gesicht gäbe, scheine es das von Galantino zu sein. Tatsächlich ein Ausdruck, den wir uns gut vorstellen können.
Luigi C.

Quelle: Luigi C, MiL, M. Tosatti, Stilum Curiae

 

Dienstag, 26. März 2024

Zitat des Tages

Kardinal Gerhard Müller im Interview mit Roland Noé bei kathnet-  zum Thema "Synodaler Weg" und die deutschen Bischöfe auf Abwegen: 

"Es ist an Absurdität nicht zu überbieten, dass deutsche Bischöfe als Nachfolger der Apostel nach Rom zum Nachfolger des heiligen Petrus kommen, um über den Glauben und die Moral zu verhandeln als ob die Lehre der Kirche ein Angebot wäre, die man auf dem Supermarkt der Ideologien an den Meistbietenden verramscht. Statt dieses unwürdigen Kräftemessens wie am Verhandlungstisch zwischen weltlichen Potentaten, sollten sich die Beteiligten darauf besinnen, dass die Kirche nicht ihr Eigentum ist, sondern die Herde Gottes, in der sie von Christus im Heiligen Geist bestellt sind zu Hirten (Apg 20, 28) und zu Lehrern des Wortes Gottes und nicht von menschengemachten Heilslehren."

Quelle: kathnet, R.Noé, Kard.G.Müller

Aus dem Dicasterium für die Glaubenslehre droht ein neues Dokument...zum Thema Menschenwürde.

T. S. Flanders berichtet bei OnePeterFive, daß der emeritierte Erzbischof von Philadelphia Charles Joseph Chaput in der Aprilausgabe von firstthings das Pontifikat von Papst Franziskus und seinen obersten Glaubenshüter Fernandez kritisiert. 
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"BISCHOF CHAPUT WIDERSPRICHT FRANZISKUS SCHON VOR DER VERÖFFENTLICHUNG DES NEUEN DOKUMENTS" 

Am 8.März dieses Jahres  wurde bekannt, daß Kardinal Fernández und Papst Franziskus an einem neuen Dokument arbeiten, das Anfang April -gerade rechtzeitig zu Ihrer Oster-Meditation veröffentlicht werden soll. Heute morgen hat Diane Montagna bestätigt, daß Seine Heiligkeit sich mit S.E. getroffen hat, wobei es wahrscheinlich um dieses Dokument ging. 

Zu gleichen Zeit, als das passierte, hat S.E. Bischof Charles Chaput, der emeritierte Erzbischof von Philadelphia seine eigenen Kommentare gegen dieses Pontifikat in First Things veröffentlicht, Sie wurden bereits online veröffentlicht, während die Druckversion erst im April erscheint.

Bischof Chaput ist kein "Tradi-Bischof" sondern ein Schüler der beiden letzten Pontifikate. Als solcher preist er den "klassischen Ratzinger" -Text von Lumen Fidei, der von Papst Franziskus beendet wurde. "Als Präfekt der Glaubenskongregation" sagte er " war Joseph Ratzinger einer der größten christlichen Köpfe des vergangenen Jahrhunderts". 

"Aber", sagt der emeritierte Erzbischof: "die reiche Qualität von Lumen Fidei steht in unglücklichem Kontrast zu jedem anderen Dokument aus Franziskus´ Amtszeit.   

Seine Exzellenz rügt Papa Bergoglio jedoch nicht, räumt aber ein, daß seine kritische Haltung gegenüber den wohlhabenden Nationen des globalen Nordens und insbesondere den Vereinigten Staaten nicht ungerechtfertigt ist“. Fair genug. Dennoch führt er die "bemühte Zweideutigkeit“ von Papst Franziskus auf eine starke "Versuchung“ zurück, "ansonsten wohlmeinende Menschen in ihren sündigen Verhaltensweisen und Beziehungen zu bestätigen oder zumindest zu beruhigen“.

Die Implikation ist natürlich, daß Franziskus dieser Versuchung erlegen ist. Chaput scheint zu sagen, daß dieses Erliegen alles erklärt, einschließlich der Verfolgung der Tradis:

Das erklärt seine Weigerung, im Apostolischen Palast des Vatikans zu wohnen, seine Verachtung für einige der normalen Formalitäten seines Amtes und seine Angewohnheit, mit unvorsichtigen und sogar provokativen öffentlichen Kommentaren Verwirrung zu stiften. Es erklärt auch seine eigentümliche Feindseligkeit gegenüber der alten lateinischen Messe und den angeblichen Reaktionären, die daran "festhalten“ – ja, einige von ihnen, sind erbitterte Abtrünnige und Nostalgiesüchtige, aber andere, die einfach nur junge Menschen und Familien sind, die Schönheit, Stabilität usw. und Verbindung mit der Vergangenheit des Glaubens in ihrem Gottesdienst suchen.

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über Empfang der Hl. Kommunion oder Abstinenz vom Empfang der Sakramente am Karfreitag. Hier geht´s zum Original:  klicken

           "KARFREITAG:  HEILIGE KOMMUNION?" 

Ich denke, daß ich...und vielleicht Sie... so an die modernen Gebräuche gewöhnt, daß wir nicht immer realisieren, daß der Empfang der Hl. Kommunion am Karfreitags-Altar weder universal noch Sitte, oder Traditio aller Zeiten ist. Und nicht einmal "primitiv". 
Es mag inzwischen fast universale Brauch im modernen Römischen Ritus sein, sogar an den Orten, wo präkonziliares Brauchtum wertgeschätzt wird, das zu tun, was die aus Gewohnheit jeden Sonntag tun: hinzugehen und das Sakrament empfangen. Aber "das erste Zeugnis über den Empfang der Eucharistie am Karfreitag findet man in der im 8. Jahrhundert geschriebenen Ordo Einsiedlensis -die aber vom Brauch seit der Mitte des vorangegangenen Jahrhunderts berichtet.

Papst Innozenz I (401 - 417) schrieb an den Bischof von Gubbio, daß "die Tradition der  Kirche, die Sakramente an diesem Freitag und Samstag nicht zu feiern, sehr stark ist." 

War diese Abstinenz Rom vorbehalten? Etheria (cirka 385) erwähnt die Kommunion an diesem Tag in ihrem detaillierten Bericht über den liturgischen Brauch für diese Woche in Jerusalem, Ich denke eher, daß einige Byzantiner an diesem Tag sich der Kommunion enthalten... und was war die Ambrosianische Tradition vor dem Konzil 

Und wenn wir beginnen, zu hören, daß auch Laien am Karfreitag die Hl.Kommunion empfangen, bleibt das eine Option, die  die Leute wählen könnten. Z.B. lesen wir. daß der Papst und der Diakon bei der Messe in der Basilika zum Hl. Kreuz nicht kommunizieren...Leute, die die Kommunion empfangen wollen, werden in eine andere Römische Kirche gehen, vielleicht eine der Titularkirchen und tun das dann dort. Amalarius (  ca. 830) informiert uns, daß "in ea statione ubi Apostolicus salutat crucem, nemo ibi communicat".

Mir scheint eher. daß wir hier neue "Sitten" sehen, schrittweise, unordentlich, die ihren Weg in die... Bräuche finden, denen der Römische Pontifex sich nicht öffentlich anpassen muss. Dieser laissez faire-Zugang scheint seit langer Zeit weiter bestanden zu haben; nur am 19. Februar 1632 verbietet der Heilige Römische Ritus die Kommunion der Laien an diesem Tag...ein Verbot, das nicht überall durchgesetzt wurde!

Sie werden verstanden haben, daß ich  nicht sehr dafür bin, jedermann am Karfreitag zum Altar zu treiben. 

In den 1930-ern schrieb ein Anglo-Katholischer Bischof über das "Eucharistische Fasten" am Karfreitag, das "vielleicht die bewegendste Zeremonie des ganzen liturgischen Jahres ist, Keiner, der das nicht erlebt hat, kann ermessen, welcher Höhepunkt der Karfreitag ist oder wie nahe wir dem Göttlichen Opfer gebracht werden, aber in der Praxis wird die Abstinenz von der Kommunion von vielen als Steigerung des essentiellen Gefühls des Tages erlebt, - daß der Bräutigam uns genommen wurde."

Bischof, Sie hatten Recht,was "bewegend" und "gefühlt" und "essentielles Gefühl" betrifft, aber falsch bei "theoretisch" und "sollte".

DIES valde AMARITUDINIS!"

Quelle:liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke